Mein neuer Bericht zu KI & Urheberrecht: Für eine faire Balance zwischen Technologie und Kreativität

Mit der rasanten Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, insbesondere generativer Systeme wie großen Sprachmodellen, geraten grundlegende Rechte wie das Urheberrecht, aber auch Persönlichkeitsrechte oder Diskriminierungsschutz zunehmend unter Druck. Ich sehe mit Sorge, dass viele dieser Rechte kaum noch effektiv durchsetzbar sind – mit gravierenden Folgen für Kreative, Medienschaffende und unsere europäische Rechtskultur insgesamt.

Deshalb habe ich im Europäischen Parlament einen neuen Initiativbericht vorgelegt, der praktikable und faire Lösungen für das Spannungsfeld zwischen KI-Entwicklung und Urheberrecht aufzeigt. Mein Ziel: Eine rechtssichere, innovationsfreundliche und faire Regelung, von der sowohl Technologieanbieter als auch Rechteinhaber profitieren.

Technologischer Fortschritt braucht klare Regeln

Die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke – etwa als Trainingsdaten – erfolgt derzeit oft ohne Lizenz oder Vergütung. Das ist nicht akzeptabel. Kreative Inhalte sind keine kostenlose Ressource. Wenn wir hier keine klare gesetzliche Grundlage schaffen, verschärfen wir nicht nur die Rechtsunsicherheit, sondern gefährden auch die wirtschaftliche Basis unserer Kreativbranche – einer Schlüsselbranche für Europas Identität und Werte.

Ich setze mich deshalb ein für:

  • Ein faires Vergütungssystem für die Nutzung geschützter Inhalte durch KI-Systeme
  • Ein europäisches Lizenzregister mit Opt-Out-Möglichkeit für Rechteinhaber – maschinenlesbar und standardisiert
  • Transparenzpflichten für KI-Anbieter, welche Inhalte verwendet wurden – ggf. über unabhängige Vermittler wie die EUIPO
  • Eine pauschale Übergangsvergütung (z. B. 5–7 % vom Umsatz) bis ein tragfähiges Lizenzierungsmodell steht

KI in Europa fördern – aber mit Verantwortung

Europa muss im globalen KI-Wettbewerb aufholen – aber nicht auf Kosten von Urhebern, Pressefreiheit und kultureller Vielfalt. Wir brauchen eigene KI-Systeme, die auf qualitativ hochwertigen, vertrauenswürdigen Daten basieren. Genau diese Inhalte liefern unsere europäischen Kreativen. Diese Leistung muss honoriert werden.

Jetzt handeln – nicht später reparieren

Wir brauchen keine Flickschusterei, sondern langfristige Lösungen. Eine Urheberrechtsgrundverordnung, ähnlich der DSGVO, kann ein wichtiger Schritt sein. Und wir müssen offen diskutieren, wie wir Lizenzierungen, Opt-Outs und Rechtewahrnehmung europaweit effizient gestalten – gerade angesichts weltweit operierender KI-Anbieter.

Wenn wir weiterhin zögern, schaffen wir neue Abhängigkeiten und schwächen Europas digitale Souveränität. Mein Bericht ist ein Aufruf zum Handeln – für fairen Ausgleich, klare Regeln und eine starke europäische KI-Zukunft mit und nicht gegen unsere Kreativen.